urologieperamiho.de
© Ines Effing Gronau

Projekt - Informationen

Tansania ist das fünftgröste Land Afrikas und liegt im Osten das Kontinents am Indischen Ozean. Ende 1961 erlangte es die Unabhängikeit und ist seitdem Mitgliedsstaat des Commonwealth of Nations. Trotzdem es sich seither politisch und wirtschaftlich stabilisiert hat, zählt es immer noch zu den ärmsten Ländern Afrikas. Die medizinische Versorgung ist bei einer weiterhin wachsenden Bevölkerung von heute rund 62 Mio. Einwohnern in vielen Bereichen kritisch. Gerade im urologischen Bereich gibt es im gesamten Land nur eine Grundversorgung. Vor diesem Hintergrund und mit der Intension, eine urologische Versorgung aufzubauen, startete Dr. med. Jörg Zinke aus dem St. Antonius Hospital Gronau 2012 das Projekt in Kooperation mit dem St. Joseph-Hospital in Peramiho. Das Krankenhaus ist für die Versorgung der 1,8 Mio. Einwohner in der Ruvumaregion im abgelegenen Südosten des Landes zuständig. Zusätzlich kommen viele Patienten aus anderen Regionen nach Peramiho, da das Krankenhaus durch die Betreuung seitens der Missionsbenediktiner von St. Ottilien in ganzen Land einen hervorragenden Ruf genießt. Die Ordensgemeinschaft hat dort im letzten Jahrhundert eine Abtei gegründet und einige Jahre später das Krankenhaus aufgebaut. Mit der Unterstützung aus Deutschland konnte zunächst mit entsprechendem Equipment eine Grundversorgung sichergestellt werden. Mit wechselnden Teams entwickelte sich das Projekt kontinuierlich weiter. Es zeigte sich aber schnell, dass Harnröhren- und Prostataerkrankungen das Hauptproblem darstellen, da onkologische Erkrankungen erst in den Spätstadien diagnostiziert werden. Therapeutische Maßnahmen haben dann meist nur nocht palliativen Charakter. Seit 2016 legte deshalb ein festes Team aus Gronau sowie aus den Unikliniken Hamburg-Eppendorf und Herne ein Hauptaugenmerk auf die Weiterentwicklung der Harnröhrenchirurgie und endoskopischen Prostatatherapie vor Ort. Erstmals 2020 wurden unsere jährlichen Besuche aufgrund steigender Patientenzahlen auf 2 Wochen ausgedehnt. In dieser Zeit operieren wir mittlerweile ca. 60–70 Harnröhrenstrikturen sowie 20–30 Prostatavergrößerungen. In der Harnröhrenchirurgie können alle Verfahren durchgeführt werden. Von der einfachen Mundschleimhauturethroplastik über die bulboprostatische Reanastomose bis hin zu den zweizeitigen Verfahren. Seit 2019 finden zusätzlich OP-Workshops zur Ausbildung einheimischer Ärzte statt. Diese assistieren dann bei den Operationen und dürfen Teilschritte durchführen. Zwischen den Operationen wird das theoretische Wissen vermittelt. Als Anerkennung erhalten die Teilnehmer am Ende ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme. Diese Workshops werden sehr gut angenommen und führten bereits zur Teilnahme von Ärzten aus Nachbarländern wie beispielsweise Uganda und Sambia. Ohne die Unterstützung von Pharmafirmen, die kostenlos Harnröhrengleitmittel, Nahtmaterial und sonstige Einmalartikel zur Verfügung stellen, wäre das Projekt kaum möglich. Zusätzlich können durch Spenden notwendige größere Anschaffungen wie OP- Lampen usw. getätigt werden. Das Projekt wird sich dank des festen Team und der Konstanz der Besuche vermeintlich auch in den kommenden Jahren weiter entwickeln. Durch die große Erfahrung der Operateure, die unter den erschwerten Bedingungen in Entwicklungsländern eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit ist, wird die optimale Behandlung der Patienten gewährleistet und sichergestellt. 

Harnröhren- und Prostatachirurgie in Tansania

Von der einfachen TUR-Prostata zur hochkomplexen Harnröhrenplastik
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© Ines Effing Gronau

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Tansania ist das fünftgröste Land Afrikas und liegt im Osten das Kontinents am Indischen Ozean. Ende 1961 erlangte es die Unabhängikeit und ist seitdem Mitgliedsstaat des Commonwealth of Nations. Trotzdem es sich seither politisch und wirtschaftlich stabilisiert hat, zählt es immer noch zu den ärmsten Ländern Afrikas. Die medizinische Versorgung ist bei einer weiterhin wachsenden Bevölkerung von heute rund 62 Mio. Einwohnern in vielen Bereichen kritisch. Gerade im urologischen Bereich gibt es im gesamten Land nur eine Grundversorgung. Vor diesem Hintergrund und mit der Intension, eine urologische Versorgung aufzubauen, startete Dr. med. Jörg Zinke aus dem St. Antonius Hospital Gronau 2012 das Projekt in Kooperation mit dem St. Joseph-Hospital in Peramiho. Das Krankenhaus ist für die Versorgung der 1,8 Mio. Einwohner in der Ruvumaregion im abgelegenen Südosten des Landes zuständig. Zusätzlich kommen viele Patienten aus anderen Regionen nach Peramiho, da das Krankenhaus durch die Betreuung seitens der Missionsbenediktiner von St. Ottilien in ganzen Land einen hervorragenden Ruf genießt. Die Ordensgemeinschaft hat dort im letzten Jahrhundert eine Abtei gegründet und einige Jahre später das Krankenhaus aufgebaut. Mit der Unterstützung aus Deutschland konnte zunächst mit entsprechendem Equipment eine Grundversorgung sichergestellt werden. Mit wechselnden Teams entwickelte sich das Projekt kontinuierlich weiter. Es zeigte sich aber schnell, dass Harnröhren- und Prostataerkrankungen das Hauptproblem darstellen, da onkologische Erkrankungen erst in den Spätstadien diagnostiziert werden. Therapeutische Maßnahmen haben dann meist nur nocht palliativen Charakter. Seit 2016 legte deshalb ein festes Team aus Gronau sowie aus den Unikliniken Hamburg-Eppendorf und Herne ein Hauptaugenmerk auf die Weiterentwicklung der Harnröhrenchirurgie und endoskopischen Prostatatherapie vor Ort. Erstmals 2020 wurden unsere jährlichen Besuche aufgrund steigender Patientenzahlen auf 2 Wochen ausgedehnt. In dieser Zeit operieren wir mittlerweile ca. 60–70 Harnröhrenstrikturen sowie 20–30 Prostatavergrößerungen. In der Harnröhrenchirurgie können alle Verfahren durchgeführt werden. Von der einfachen Mundschleimhauturethroplastik über die bulboprostatische Reanastomose bis hin zu den zweizeitigen Verfahren. Seit 2019 finden zusätzlich OP-Workshops zur Ausbildung einheimischer Ärzte statt. Diese assistieren dann bei den Operationen und dürfen Teilschritte durchführen. Zwischen den Operationen wird das theoretische Wissen vermittelt. Als Anerkennung erhalten die Teilnehmer am Ende ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme. Diese Workshops werden sehr gut angenommen und führten bereits zur Teilnahme von Ärzten aus Nachbarländern wie beispielsweise Uganda und Sambia. Ohne die Unterstützung von Pharmafirmen, die kostenlos Harnröhrengleitmittel, Nahtmaterial und sonstige Einmalartikel zur Verfügung stellen, wäre das Projekt kaum möglich. Zusätzlich können durch Spenden notwendige größere Anschaffungen wie OP- Lampen usw. getätigt werden. Das Projekt wird sich dank des festen Team und der Konstanz der Besuche vermeintlich auch in den kommenden Jahren weiter entwickeln. Durch die große Erfahrung der Operateure, die unter den erschwerten Bedingungen in Entwicklungsländern eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit ist, wird die optimale Behandlung der Patienten gewährleistet und sichergestellt. 

Harnröhren- und Prostatachirurgie in Tansania

Von der einfachen TUR-Prostata zur hochkomplexen Harnröhrenplastik